Sorpetalsperre

Der Sorpesee, auch Sorpetalsperre genannt, ist ein Stausee im Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen. Wie der Biggesee, der Möhnesee und die Versetalsperre zählt der Sorpesee zu den großen Stauseen des Ruhrverbands im Sauerland. Er dient der Wasserversorgung und Stromerzeugung sowie als Freizeit- und Erholungsgebiet.

 

 

Bauwerk

Bauzeit: 1926–1935
Höhe über Talsohle: 60 mdep1
Höhe über Gründungssohle: 69 mdep1
Höhe der Bauwerkskrone: 285 m ü. NN
Bauwerksvolumen: 3.380.000 m³dep1
Kronenlänge: 700 mdep1
Kraftwerksleistung: 7,44 MWdep1 

 

 

Stausee

Wasseroberfläche bei Vollstau: 3,30 km²dep1
Gesamtstauraum: 70 Mio. m³ 

 

 

Der Sorpesee liegt im Norden des Naturparks Homert, südwestlich von Arnsberg in dem zur Stadt Sundern gehörenden Gebiet zwischen den Ortsteilen Langscheid und Amecke. Er wird von der Sorpe durchflossen.

Maßgebliche Voraussetzung für den Bau der Sorpetalsperre war die Röhrtalbahn, die Sundern mit der Oberen Ruhrtalbahn in Neheim-Hüsten verbindet. Die Dampflokomotiven der Röhrtalbahn transportierten schwere Bauzüge über ein damals gelegtes Baugleis und ein neu gebautes Viadukt zur Baustelle am Sorpedamm. Dies war von 1926 bis 1935 die größte Baustelle Europas. Über 300.000 Tonnen Baumaterial fuhren die Dampf-Güterzüge zum Sorpedamm. Dort übernahmen dann kleine Feldbahnen die Weitertransporte.

Im Zweiten Weltkrieg war der Staudamm des Sorpesees in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 ebenso wie die Staumauern der Eder- und der Möhnetalsperre im Rahmen der Operation Chastise Ziel von Bomber-Angriffen. Mit Rollbomben versuchten die Alliierten, den Staudamm zu zerstören. Er hielt den Angriffen jedoch stand und wurde nur wenig beschädigt, weil er - anders als die gemauerten Dämme aus der Kaiserzeit an Möhne und Eder - aus Beton mit Erdüberschüttung errichtet worden war. Ein erneuter britischer Angriff am 15. Oktober 1944 mit 5-t-Bomben im Direktzielwurf schlug ebenfalls fehl, es entstanden lediglich mehrere Bombentrichter und wenig Wasser schwappte über.

Nach dem Krieg, als das Wasser der Sorpe Ende 1958 für Reparaturarbeiten komplett abgelassen wurde, entdeckten Bauarbeiter kurz vor Weihnachten einen gigantischen Blindgänger von diesem zweiten Angriff. Am 6. Dezember 1959 wurde Langscheid komplett evakuiert, während Nordrhein-Westfalens damaliger Cheffeuerwerker Walter Mietzke und Oberleutnant James M. Waters von den britischen Streitkräften die 3.6 Meter lange Tallboy-Bombe gemeinsam entschärften, die 2,5 Tonnen Sprengstoff und einen unberechenbaren Säurezünder enthielt.