Dekompressionskammer

Die Dekompressionskammer ist eine luftdichte Druckkammer zur kontrollierten Steigerung und Absenkung des Luftdrucks ((Re-)Kompression und Dekompression). Sie dient bei Berufstauchern nach dem Einsatz zur vorschriftsmäßigen Anpassung an den atmosphärischen Luftdruck, um Dekompressionsunfällen (Caissonkrankheit) vorzubeugen. Der Aufenthalt in der Dekompressionskammer kann nach langen und tiefen Taucheinsätzen mehrere Stunden, Tage oder Wochen betragen.

Teilweise werden die Kammern auf Spezialschiffen montiert, die eigens für Tieftaucheinsätze ausgelegt und gebaut werden.

Besonders wichtig ist die Dekompressionskammer zur Behandlung von Dekompressionsunfällen von Tauchern, die zu schnell aus der Tiefe an die Oberfläche aufgetaucht sind. Der verunglückte Taucher muss sich so schnell wie möglich in die Dekompressionskammer begeben, wo er unter erhöhtem Druck Luft bzw. bis 1,7 bar reinen Sauerstoff atmet (reiner Sauerstoff wirkt toxisch ab einem Druck von 1,7 bar). Während der Druck in der Dekompressionskammer langsam gesenkt wird, kann der hohe Stickstoffgehalt im Blut langsam abgebaut werden. Gelingt dies nicht, entwickelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit eine Gasembolie, da der Stickstoff infolge des niedrigeren Umgebungsdruckes aus der Lösung im Blutplasma in die Gasphase übergeht. Die dabei entstehenden Bläschen können wichtige Arterien verstopfen und das dahinterliegende Gewebe dadurch zum Absterben bringen.

Die Bundeslehr- und Forschungsstätte der DLRG betreibt in Berlin eine Dekompressionskammer mit darunter liegendem Tauchturm, in der Taucher „nass“ Tiefenrauscherfahrungen sammeln können.

Im Rahmen der hyperbaren Sauerstofftherapie finden Dekompressionskammern auch noch weitere Verwendung, z. B. bei Kohlenmonoxid-Vergiftungen oder Gasbrand-Infektionen.